Wichtige News
Am 7. Oktober 2025 fand in Bern ein Treffen statt, das viele für längst überfällig hielten: Die FINMA lud Vertreter der unabhängigen Vermögensverwalter erstmals direkt an einen gemeinsamen Roundtable. Und zum ersten Mal sass nicht nur die Aufsichtsspitze der FINMA geschlossen mit am Tisch, sondern auch fünf Branchenverbände, darunter die Initiative Patrimoniale Suisse (InPaSu). Ein historischer Moment – und vielleicht der Beginn eines echten Dialogs.
Ein Erfolg für InPaSu und die ganze Branche
Dass dieser Roundtable überhaupt stattfand, ist nicht zuletzt den unermüdlichen Bemühungen von InPaSu zu verdanken: Pressearbeit, Gespräche im Parlament, fundierte Analysen und der wiederholte Ruf nach einem Dialog auf Augenhöhe haben Wirkung gezeigt. Der Einladung folgte ein konstruktives Treffen, in dem zwar nicht alle Probleme gelöst wurden, aber das erste wichtige Zeichen gesetzt wurde: Die FINMA ist bereit zuzuhören.
Fokus: Zwei systemrelevante Fragen
InPaSu brachte zwei zentrale Themen in die Diskussion ein, bewusst ohne die Agenda mit weiteren Anliegen zu überladen:
1. Die Kostenentwicklung der FINMA-Aufsichtsabgabe, die sich seit 2022 mehr als verfünffacht hat, ohne für die meisten Institute nachvollziehbar zu sein.
2. Die Systemfrage, ob die heutige zweistufige Aufsichtsstruktur – mit fünf Aufsichtsorganisationen (AOs) und neun Ombudsstellen – tatsächlich effizienter ist als ein Modell mit direkter FINMA-Aufsicht.
Die Diskussion war sachlich, offen und engagiert: Gemäss Umfragen von InPaSu besteht bei genau diesen Themen der grösste Handlungsbedarf und hofft, dass in einer nächsten Runde mehr Raum für vertiefende Diskussionen entsteht – denn etliche der heute bestehenden Reibungsverluste, Doppelspurigkeiten und Zusatzkosten würden sich durch eine strukturelle Klärung auf einen Schlag erübrigen. Die FINMA wies darauf hin, dass Veränderungen von der Branche selbst angestossen werden müssen. Also ein klarer Hinweis darauf, dass sich nichts ändern wird, wenn wir es nicht selbst anpacken.
Ein Anfang, dem weitere Schritte folgen müssen
Die positive Signalwirkung des Treffens war unbestritten. Alle Teilnehmer werteten es als Zeichen der Offenheit und Dialogbereitschaft der FINMA. Doch das reicht nicht: Entscheidend wird sein, ob daraus ein regelmässiger Austausch entsteht und konkrete Schritte folgen. InPaSu ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich mit konstruktiven Lösungen einzubringen.
Branche in der Pflicht: Jetzt geschlossen auftreten
Gleichzeitig ist klar: Ein einzelner Verein kann diese Bewegung nicht alleine stemmen. InPaSu steht aktuell auf wackeligen Beinen. Trotz symbolischem Jahresbeitrag und enormem ehrenamtlichem Einsatz zählt der Verein nach einem halben Jahr erst 45 Mitglieder – rund 3% der Branche. Präsident Roger Fromm hat in den letzten Monaten viel persönliches Engagement, Zeit und Ressourcen eingebracht, um der Sache Gehör zu verschaffen. Doch die Last beginnt sich auf die Gesundheit auszuwirken.
"Ich hatte gehofft, dass die Branche erkennt, was auf dem Spiel steht", so Fromm. "Doch der Rückenwind bleibt bislang aus. Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, braucht es jetzt breite Unterstützung."
Fazit: Es liegt an uns allen
Der Roundtable war ein Lichtblick. Ein Zeichen, dass sich etwas bewegen kann, wenn sich die Betroffenen selbst zu Wort melden. Doch ohne Rückhalt an der Basis verpufft dieses Signal. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen, Mitglied zu werden, mitzureden – und nicht zu warten, bis andere es für einen tun.
